Aufstellungen finden entweder in Gruppen oder in Einzelsettings statt. Sie haben ein festes Format oder folgen den Aspekten des augenblicklichen Erlebens. In jedem Fall lade ich Sie ein, im Vorfeld eines eigenen Anliegens selbst an einer Aufstellung als Stellvertreter mitzuwirken und sich mit meiner Art der Leitung vertraut zu machen.
Mehr Informationen zur Methode der Aufstellung finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen – DGfS.
Beispiel für Aufstellungen
Ein Mädchen wird in der Schule gemobbt. Bislang gab es keine Probleme, das Mädchen ist sportlich, macht Judo und kann sich im Allgemeinen gut wehren. Nun gibt es in ihrer Klasse im neuen Schuljahr aber plötzlich eine Gruppe von Mitschülern, die sie scheinbar grundlos hänselt, provoziert und ausgrenzt. Alle anderen halten still. In der Aufstellungssituation werden Stellvertreter für das Mädchen, die mobbende Gruppe, die Schule, die Mutter des Mädchens sowie eine „verborgene“ Kraft des Mädchens einbezogen.
Zu Aller Erstaunen fühlt sich die Stellvertreterin der Mobbinggruppe gar nicht als das, als was sie aufgestellt ist, sondern als ein Teil des Mädchens, das sich von ihrer eigenen Mutter lebensbedrohlich angegriffen fühlt. Es zeigt sich im weiteren Verlauf der Aufstellung, dass diese Panik aus der Zeit der Schwangerschaft stammt, als kurzfristig die Diagnose eines Down-Syndroms im Raum stand und die Mutter des Mädchens sich durch den Vater genötigt fühlte, an eine Abtreibung zu denken, falls das Kind tatsächlich behindert sei. Der Vater hatte das Kind zu diesem Zeitpunkt sowieso nicht gewollt. Es kann geklärt werden, dass die Mutter das Mädchen nicht abtreiben wollte. Der Vater entschuldigt sich und sagt seiner Tochter, wie stolz er heute auf sie ist, und wie sehr er sich freut, dass es sie gibt. Das Mädchen wächst in seiner Kraft und holt sich ganz viel Urvertrauen zurück. Die Stellvertreterin der Mobbinggruppe springt zurück in ihre Rolle und fühlt, dass es nun keine Angriffsfläche mehr für ihre Attacken gibt. Alle sind befriedet. Die Mutter dankt der Mobbinggruppe, dass sie das übergeordnete Thema der Abtreibungsgefahr auf den Tisch gebracht hat. Trotzdem wird die Schule sich in der tatsächlichen Wirklichkeit noch einmal pädagogisch um die beteiligten Schüler kümmern.